Roman spricht nicht. Seit sechsundzwanzig Jahren nicht. Seine Freude am Filmen und Gefilmtwerden ist Ausdruck seines Erlebens: einem Leben mit Autismus.
Wir beobachten Roman und Xaver in ihrem Alltag auf einem Bauernhof im Schweizer Jura. Kühe sind zu betreuen und Holz ist zu sägen. Rund um eine pädagogisch eingesetzte Motorsäge ergibt sich das Drama zwischen Roman und Xaver. Xaver will Roman helfen, mittels der Motorsäge ein Gefühl für Kontrolle zu erwerben. Zwischen Roman und Xaver entwickelt sich ein spannungsreiches Verhältnis, Anziehungskraft und Abstossung folgen rasch aufeinander. Mal scheint Roman aus der ruhigen, verständnisvollen Art Xavers Kraft zu schöpfen, dann wieder reagiert er darauf mit heftiger Ablehnung. Eine Zeit lang kann Xaver bei Roman das Interesse wecken, sich aus seiner Selbstisolation herauszubewegen. Doch Rückschläge folgen, Rätsel bleiben.
«Eine ruhige Jacke» ist ein Film über Beziehungen und deren Unmöglichkeit. Momente von Geborgenheit, von poetischen Naturbetrachtungen unterstützt, wechseln mit der Darstellung verzweifelter Gefühlsausbrüche und Angstzustände. Ramòn Giger gelingt dabei nicht nur ein eindringliches Porträt, sondern auch eine Reflektion über die Klippen zwischen den Menschen.
Am Ende stirbt Xaver. Roman wird gefragt, was er ihm gern mitgeben würde. «Viel Erlösungskraft» ist seine Antwort.
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Länge | 77 min |
Format | 35mm |
Entstehungsjahr | 2010 |
Regie | Ramon Giger |
Drehbuch | Ramon Giger |
Kamera | Ramon Giger |
2. Kamera | Roman Dick |
Produzent | Ramon Giger |
Originalton | Stephan Kümin |
Soundtrack | Benjamin Kilchhofer & Paul Giger |
Sounddesign | Benjamin Kilchhofer |
Tonmischung | Florian Beck, Die BasisBerlin |
Farbkorrektur | Adrian Aeschbacher |
Schnitt | Roland von Tessin |
Dramaturgie | Jan Gassmann & Roland von Tessin |